Ein Umzug kostet Zeit und oft auch Nerven. Mit der optimalen Vorbereitung und der richtigen Organisation klappt ein Umzug aber deutlich besser. Das bezieht sich vor allem auf das richtige Einpacken der eigenen Siebensachen in geeignete Umzugskartons. Dass dies nicht ganz einfach ist, zeigen die Probleme, die oft entstehen. Wer vermeiden möchte, dass Sachen auf dem Transport zu Schaden kommen oder Kartons reißen, sollte sich die folgenden Tipps genau durchlesen.
Erst aussortieren, dann einpacken
Ein Umzug ist auch immer eine gute Gelegenheit, das eigene Hab und Gut kritisch zu überprüfen. Mit der Zeit sammelt sich einiges an Hausrat, was man gar nicht mehr benötigt. Daher sollte man die Chance nutzen und erst einmal alles auszumisten, bevor die Kartons gepackt werden. Manches kann einfach weggeworfen werden, anderes lässt sich vielleicht noch im Internet oder auf dem Flohmarkt verkaufen und kann dadurch die Haushaltskasse aufbessern, die durch den Umzug sicherlich stark belastet wird.
Sachspenden sind bei verschiedenen sozialen Vereinen gerne gesehen. Dazu zählen auch Sozialkaufhäuser, die diese Spenden sogar selber abholen. Wer viele Bücher, CDs oder Gesellschaftsspiele hat, kann auch bei Bibliotheken nachfragen. Einzelne Bücher können auch in einem öffentlichen Bücherschrank abgegeben werden.
Wer sich zum Ausmisten nicht überwinden kann, sollte an die Regel denken, dass man alle Dinge, die man ein Jahr nicht genutzt hat, auch später nicht mehr benötigt. Hat man einmal gründlich aufgeräumt und auch einiges beseitigt, wird man schnell feststellen, dass dies auch eine befreiende Wirkung haben kann. So schafft der Umzug in vielerlei Hinsicht Platz für etwas Neues.
Die richtige Anzahl an Umzugskartons
Bevor es an das Einpacken geht, wird man sich fragen, wie viele Umzugskartons benötigt werden. Dafür kann es selbstverständlich keine allgemeine Antwort geben, sondern nur ungefähre Richtwerte.
Im Durchschnitt kann man mit etwa fünf bis zehn Umzugskartons pro Person rechnen, wozu weitere etwa 15 Kartons pro Zimmer addiert werden. Eine andere Regel besagt, dass man mit einem halben bis einem Karton pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen kann. Egal für welchen Rechenweg man sich entscheidet, meist sind die Ergebnisse recht ähnlich, aber dienen dennoch nur der allgemeinen Schätzung.
Wer einen umfangreichen Hausrat besitzt, benötigt natürlich entsprechend mehr Umzugskartons, wie jemand mit einer eher spartanischen Ausstattung. Auch die Art des Hausrats wirkt sich deutlich auf die Anzahl der Umzugskartons aus. Sollen auch größere oder sperrigere Gegenstände verpackt werden, sind entsprechend mehr Kartons einzuplanen, als bei vielen Kleinigkeiten. Besonders die Küche wird häufig unterschätzt. In den Schränken verbirgt sich meist deutlich mehr als angenommen. Außerdem müssen empfindliche Gegenstände zusätzlich eingepackt werden und nehmen dadurch noch mehr Platz im Karton ein.
Wer sich in der Kalkulation der Anzahl der Umzugskartons unsicher ist, kann sich von einem erfahrenen Umzugsspediteur beraten lassen. Zur Erstellung eines Angebots wird sowieso ein Ortstermin durch ein Umzugsunternehmen stattfinden. Dabei kann sicherlich eine Aussage zur Anzahl der Umzugskartons getroffen werden.
Beim Kauf von Umzugskartons muss man darauf achten, dass es sich um hochwertige und stabile Kartons handelt, die stapelbar sind. Kartons dieser Art kann man nach dem Privatumzug sowohl platzsparend lagern als auch problemlos weiterverkaufen.
Verschiedene Arten von Umzugskartons
Umzugskartons gibt es in unterschiedlichen Varianten. Welche Arten benötigt werden, hängt vom jeweiligen Hausrat ab. Meist werden zumindest ein oder zwei verschiedene Arten von Umzugskartons benötigt und natürlich spezielle Bücherkartons. Bei den Standardkartons handelt es sich um Kartons, die meist etwas länger sind und die Form von Quadern haben, damit auch eher sperrige Gegenstände verpackt werden können.
Für Bücher gibt es spezielle Kartons, die darauf ausgerichtet sind, das hohe Gewicht zu tragen. Daher sind sie kompakter und kleiner, damit sie auch im gefüllten Zustand noch getragen werden können. Auch wenn die Bücherkartons sehr stabil sind, muss beim Befüllen immer auf das Gewicht geachtet werden, damit der Karton noch problemlos bewegt werden kann.
Bei Bedarf gibt es auch noch andere Spezialkartons, die bei einem Umzug hilfreich sein können:
Kartons für Kleidung
Kartons, die speziell für Kleidung geeignet sind, haben eine Kleiderstange, an der Kleider, Anzüge und ähnliche Kleidungsstücke aufgehängt werden können, damit sie nicht knittern und unter dem Transport leiden.
Kartons für Bilder
Für Gemälde und wertvolle Kunst, gibt es besondere Kartons, die für einen sicheren Transport sorgen, ohne dass es zu Beschädigungen kommt.
Kartons für Gläser
Wer besonders viele und auch teure Gläser hat, wird sie in Gläserkartons sicher zum neuen Wohnort bringen können. Durch spezielle Unterteilungen entstehen Fächer in den Kartons, in denen die Gläser einzeln untergebracht werden. Dadurch überstehen sie den Transport nicht nur sicher, sondern es fällt auch das aufwendige Einwickeln der einzelnen Gläser weg, was das Einpacken erleichtert und beschleunigt.
Kartons für Kleinteile
Da klassische Umzugskartons Aussparungen als Tragehilfe haben, können dort kleine Teile leicht herausfallen. Um dies zu vermeiden, sollte man sich direkt für einen speziellen Karton für Kleinteile entscheiden. Dort geht nichts verloren, da sie keine Aussparungen haben und außerdem zugeklebt werden können.
Wer sich einen Überblick über seinen Hausrat verschafft, wird schnell abschätzen können, welche Arten von Kartons benötigt werden.
Nicht nur bei den Standard-Umzugskartons, sondern auch bei den Bücherkartons und anderen speziellen Umzugskartons ist auf die Qualität zu achten, damit sie ihre Funktion auch zuverlässig erfüllen können.
Was einen guten Umzugskarton ausmacht
Von einem Umzugskarton wird viel verlangt. Er muss robust sein, damit er die darin verpackten Gegenstände gut schützt und er muss das häufig hohe Gewicht zuverlässig tragen können. Außerdem müssen sich Umzugskartons gut stapeln lassen, ohne dabei ihre Stabilität zu verlieren. Ein günstiger Karton aus entsprechend schwachem Material wird dabei keine guten Dienste leisten können. Ein guter Umzugskarton sollte daher die folgenden Eigenschaften haben:
- reißfester, wasserabweisender und zweiwelliger Karton,
- doppelter und verstärkter Boden,
- doppelte sowie umklappbare Tragemulden,
- leicht zu schließender Deckel,
- Möglichkeit zum Beschriften.
Rechtzeitig das benötigte Umzugsmaterial kaufen!
Neben den Kartons gibt es noch weiteres Material, das bei einem Umzug benötigt wird. Es ist empfehlenswert mit dem Einkauf dieser Dinge nicht zu lange zu warten. Am besten sollte man etwa drei Wochen vor dem Umzugstermin sowohl die benötigten Kartons als auch das sonstige Material für den Umzug organisieren. Empfehlenswert sind die folgenden Materialien und Hilfsmittel:
- Packband evtl. mit Abroller,
- Packpapier bzw. Packseide für empfindlichere Dinge,
- Packwatte, Luftpolsterfolie bzw. Luftpolstertaschen oder Schaumstoffchips,
- Packdecken, Sackkarre, Gurte zur Sicherung,
- Folie zur Sicherung von Schubladen in Möbelstücken,
- Hüllen für Matratzen,
- Tüten unterschiedlicher Größe für Kleinteile,
- Schere, Stifte zur Beschriftung, Aufkleber zur Markierung der Kartons, Cutter.
Welche Materialien für den Umzug wirklich benötigt werden, hängt immer vom jeweiligen Haushalt ab. Um Schäden zu vermeiden, sollte man jedoch nicht an geeignetem Verpackungsmaterial sparen. Wer Zeitungspapier anstatt Packpapier oder Packseide verwendet, darf sich nicht wundern, wenn die Druckerschwärze abfärbt und für unschöne Flecken sorgt, die nicht immer problemlos beseitigt werden können.
Das richtige Packen von Umzugskartons
Wann mit dem Einpacken begonnen wird, hängt vom Umfang des Haushalts ab. Auf keinen Fall sollte man zu lange warten. Meist empfiehlt es sich, spätestens eine Woche vor dem Umzugstermin zu starten. Ist der Haushalt besonders umfangreich, sollte entsprechend früher begonnen werden. Wichtig ist beim Packen die richtige Reihenfolge. Zuerst werden alle Dinge eingepackt, auf die man verzichten kann. Dazu zählen zum Beispiel die Bücher, ein großer Teil des Geschirrs sowie der Kleidung. Ein Zimmer nach dem anderen sollte so durchgearbeitet werden, dass alle Dinge bereits eingepackt werden, die bis zum Umzug nicht mehr gebraucht werden. Am Abend vor dem Umzugstermin sollte dann alles eingepackt sein, was am nächsten Morgen nicht mehr benötigt wird.
Praktisch ist es, wenn man einen Karton mit den wirklich nötigsten Sachen zum Schluss einpackt. Dazu zählen zum Beispiel Kleidung zum Wechseln, Handtuch, Zahnputzzeug, Körperpflegemittel, Medikamente und ähnliche Dinge. Außerdem sollte man auch an einige Lebensmittel und Getränke denken, die am neuen Wohnort direkt griffbereit sein sollen.
Beim Packen der Kartons ist immer das Gewicht zu berücksichtigen. Je nach Inhalt kann ein Karton nicht maximal gefüllt werden, da er dann nicht mehr gehoben werden kann. Daher sollte man beim Befüllen regelmäßig kontrollieren, ob das Gewicht nicht schon zu hoch ist.
Tipps zum Packen von Standard-Umzugskartons
Damit ein Umzugskarton nicht zu schwer wird, sollte man beim Einpacken daran denken, dass man schwere Sachen mit eher leichten Dingen in einen Karton packt. Die schweren Stücke sollten dabei stets zuerst in den Karton, damit sie unten liegen. Allerdings sollten auch möglichst wenig Hohlräume entstehen, damit der Platz im Karton optimal genutzt wird. Leichtere oder eher sperrige Gegenstände kommen dann nach oben in den Umzugskarton.
Vor allem die Küchenutensilien sowie das Geschirr haben ein hohes Gewicht, was beim Packen der Küchenkartons genau zu berücksichtigen ist. Außerdem müssen die empfindlichen Gläser oder das Porzellan gut verpackt werden, bevor sie in den Karton gelegt werden. Für empfindliche Gläser sollte man möglichst spezielle Gläserkartons verwenden, da sonst die Bruchgefahr hoch ist.
Bücherkartons richtig packen
Bücherkartons sind besonders stabil, um das hohe Gewicht der Bücher zu tragen. Dennoch sollte auch hier auf das Gewicht geachtet werden. Möglicherweise empfiehlt es sich, leichtere Gegenstände auf eine Schicht schwerer Bücher unten im Karton zu packen.
Schutz von Gegenständen im Karton
Neben der Verwendung eines stabilen und hochwertigen Umzugskartons sollte man empfindliche Gegenstände zusätzlich mit Packpapier oder Luftpolsterfolie schützen. Da Kleinteile schnell verloren gehen können, sollte man diese gesondert in einem gut verschlossenen Karton verpacken. Besonders sorgfältig sollte man Lebensmittel verpacken, die bereits geöffnet waren. Hier hat sich vor allem Klebeband bewährt.
Worauf beim Packen von Umzugskartons zu achten ist
Beim Packen von Umzugskartons wird häufig das Gewicht vergessen. Daher sollte man beim Packen immer wieder kontrollieren, ob der Karton noch problemlos anzuheben ist. Auch wenn die meisten Umzugskartons mit bis zu 20 Kilogramm beladen werden können, sollte man diese maximale Last nicht unbedingt ausnutzen. Vor allem die Umzugshelfer werden dafür dankbar sein.
Bei der Kombination von schweren Gegenständen unten im Karton und leichteren Dingen darauf, wird man meist ein Gesamtgewicht des Kartons erreichen, was sich noch gut tragen lässt. Damit der Umzug gut und problemlos abläuft sollte man noch die folgenden Punkte berücksichtigen:
- Umzugskartons haben Griffmulden, die frei bleiben müssen, um das Tragen zu erleichtern.
- Der Deckel des Kartons lässt sich besser schließen, wenn der Karton nicht bis zum Rand gefüllt ist.
- Hohlräume oder leere Bereiche in den Kartons können mit Decken, Kissen oder Kleidungsstücken gefüllt werden.
- Um das Auspacken zu erleichtern, sollte man einen Karton nicht mit Gegenständen aus mehreren Zimmern füllen.
- Werden die Kartons beschriftet, kann man sich unnötiges Suchen am neuen Wohnort sparen und das Auspacken beschleunigen.
- Kartons mit leicht zerbrechlichen Dingen sollten entsprechend markiert werden, damit auch die Umzugshelfer Bescheid wissen und entsprechend vorsichtig sind.
- Kartons mit zusammensteckbaren Deckeln sollten nicht zugeklebt werden, da es sonst mühevoll ist, sie wieder zu öffnen.
- Werden normale Faltkartons verwenden, sollten sie sorgfältig zugeklebt werden oder in einem Umzugskarton verpackt werden.
- Die Umzugskartons sollten dort gestapelt werden, wo sie gut zu erreichen sind, aber dennoch niemanden stören, wie zum Beispiel in den Zimmerecken.
- Beim Stapeln von Umzugskartons sollten die schweren Kartons unten längs stehen und die nächsten Kartons quer darauf gestellt werden. Die leichtesten Kartons kommen nach oben. So stehen die Stapel stabil.
Wer gut vorbereitet an das Einpacken herangeht, wird sicherlich weniger Stress während des Umzugs haben und auch keine Schäden am Hausrat riskieren. Hier finden Sie unsere Umzugscheckliste.